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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 192

1911 - Breslau : Hirt
192 bergang zur Neuzeit. ihnen wird der Groe Rat gebildet, die Regierungsgewalt liegt in den Hnden des Kleinen Rates, der auf Lebenszeit gewhlte Doge hat nur Pflichten der Reprsentation. Diese Aristokratie hat das groe Reich Venedig im Adriatischen und Mittelmeer (am Ende des 15. Jahrhunderts fllt Cypern an Venedig) begrndet und das Festland erobert, sie hat die Stadt zum Mittelpunkt des Welthandels gemacht, als Vorkmpferin der Christenheit gegen die Trken zur See sieht sie auf eine glorreiche Geschichte zurck. Genua hat lange mit Venedig gewetteifert, es hat Pisa 1284 berwunden, Korsika und Sardinien erobert, nach der Wiederherstellung des griechischen Reiches in Konstantinopel und am Schwarzen Meer die grten Handelsprivilegien genossen. Aber seit der unglcklichen Seeschlacht bei Chioggia 1379 gegen die Venezianer ist es in zweite Linie getreten. Der Fall von Konstantinopel hat neue Verluste gebracht, die andauernden inneren Kmpfe zwischen Aristokratie und Demokratie sind der Festigung nach auen ungnstig, vorbergehend tritt es unter franzsische Herrschaft. Am eigentmlichsten waren die Verhltnisse in Florenz gestaltet. Florenz liegt in der blhendsten und fruchtbarsten Landschaft Italiens, da, wo sich das Tal des Arno zu einer kleinen Ebene ffnet; bis zur Hhe der Berge ist das Land berst mit kleinen Ortschaften und Landhusern. Florenz war im Altertum ein kleines Landstdtchen und im Mittelalter bis ins 12. Jahrhundert hinein nicht mehr, Fiesole (Fsul) auf der Hhe der Florenz, das den Ausgang des wichtigen Passes der den Apennin be-herrscht, war bedeutender. Dann berwltigt Florenz Fiesole und erlebt eine Entwicklung ohnegleichen: es ist im 14. Jahrhundert eine der grten und reichsten Städte Italiens; das Geldgeschft ist hier recht eigentlich zu Hause; aber es wird zugleich der geistige und knstlerische Mittelpunkt der Halbinsel, die Heimat der Renaissance; die Mundart von Florenz wird durch Dante Schriftsprache des gebildeten Italiens; den herrschenden knstlerischen Bedrfnissen des Volkes gibt der Rat (Signorte) Ausdruck durch den Beschlu, den schnsten Dom der Christenheit zu bauen, der im Laufe eines Jahrhunderts mit Zhigkeit festgehalten, von Brunellesco ver-wirklicht wird. Und diese wunderbare Blte entfaltet sich, während innere Kmpfe zwischen Ghibellinen und Guelsen, Schwarzen und Weien, Aristo-kratie und Demokratie, zwischen einzelnen Familien niemals aufhren. End-lich erringt die Demokratie die Oberhand; aber bereits am Anfang des 14. Jahrhunderts besteht die Herrschaft des Volkes nur dem Scheine nach, in Wahrheit herrscht der reichste Mann. Aus Tuchmachern waren die Medici die grten Bankiers der damaligen Zeit geworden; das Haus hatte Kontore in ganz Europa, Handelsverbindungen in der ganzen Welt. Der kluge Cosirno der ltere (+ 1464) verstand, ohne die Formen der Verfassung anzutasten, auf Signorie und Volk sich einen so groen Einflu zu verschaffen, da nichts wider seinen Willen geschah. Er ist der ttigste Befrderer der Wissenschaften und Knste gewesen. Florenz verbankt ihm die mebiceisthe Bibliothek, prachtvolle Bauten und die Kunstwerke der Ghi-berti, Donatello, Brunellesco u. a. Seine Stellung erbte sein Enkel Lorenzo il Magnisico (f 1492), prchtiger, glnzenber, aber ohne beit unternehmen den Geschftssinn des Grovaters. Er machte Florenz zum Sammelplatz der Gelehrten und Knstler und stattete es mit Kunstwerken und literarischen Schtzen aus wie mit prchtigen Bauten.

2. Geschichte des Altertums - S. 140

1889 - Wiesbaden : Kunze
140 Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. stütze in dem Areopag. Perikles ließ daher 460 durch den von ihm geleiteten Ephilltes in der Volksversammlung das Gesetz durchbringen, daß dem Areopag der Einfluß auf die Politik und Gesetzgebung entzogen wurde und nur die Blutgerichtsbarkeit blieb. Hierdurch wurde die ganze Staatsgewalt in die Hände der Volksversammlung gelegt. Damit aber auch der arme Bürger an den Staatsangelegenheiten teilnehmen konnte, ließ er ihn für die Arbeitsversäumnis bei dem Besuche der Volksversammlung (durch 1 Obolos) entschädigen. Die Richter erhielten für ihre Amtswaltnng Tagegebühren, und die Krieger empfingen Sold und Verpflegung. Um dem Armen die geistigen Genüsse des Theaters zugänglich zu machen, gab der Staat das Eintrittsgeld. Nach außen erweiterte Perikles die Macht Athens, indem er es zum Mittelpunkt eines regen See- und Handelsverkehrs machte, der sich bis ins schwarze Meer, bis nach Ägypten und weit Über Italien ausdehnte. Er ließ neue Kolonien, wie Amphipolis u. a. gründen und sicherte seiner Vaterstadt die unbeschränkte Leitung des attischen Bundes, der sich über alle Inseln und Küstenländer des ägäischen Meeres erstreckte und über dreihundert Städte umfaßte. Die Bundeskasse ließ er von Delos, wo sie nicht sicher genug schien, nach Athen bringen. Die Beiträge der Bundesmitglieder, welche auf jährlich 1000 Talente angewachsen waren, wurden wie ein Tribut gefordert und entrichtet. Sein Plan ging dahin, den attischen Bund zu einem allgemeinen Griechenbund zu erweitern, der alle Griechen Europas und Asiens unter Athens Führung umfassen sollte. Zwanzig Männer luden die griechischen Staaten zu diesem Bunde ein und forderten dieselben auf, Abgeordnete nach Athen zu senden, um in Gemeinschaft mit ihm die Wiederherstellung der von den Persern zerstörten Tempel, die Lösung der geleisteten Gelübde und die freie Schiffahrt zur See zu beraten. Allein die Eifersucht Spartas und die Furcht vor Athens Macht und Herrschaft vereitelten den Plan: nicht ein einziger Staat folgte der Einladung des Perikles. Die Künste. Zu keiner Zeit fanden Kunst und Wissenschaft mehr Anregung und Pflege als unter Perikles. Die reichen Mittel, welche durch die Jahresbeiträge der Bundesgenossen nach Athen flössen, benutzte er nicht bloß zur Erhaltung der großen Land- und Seemacht, sondern auch zu Spenden, Festen, Schauspielen, öffentlichen Aufzügen, sowie zur Verschönerung Athens durch prächtige Werke der Baukunst und Bildnerei. Hierbei unterstützte ihn sein

3. Das Mittelalter - S. 184

1893 - Leipzig : Dürr
— 184 — den Herzogstitel erhielt. Doch biefe Familie starb balb aus, und ein anderer reicher Patrizier, Franz Sforza, machte sich zum Herzog. Er würde von Kaiser Maximilian in Schutz genommen, aber die Franzosen fielen in das Mailänbische ein, um Eroberungen zu machen. Wirklich gelangte Ludwig Xu. im Jahre 1499 in den Besitz Mai-lanbs; die Folge bavon war freilich zunächst nur ein langer Krieg mit dem beutfchen Kaiser, der feine Rechte aus die Lombarbei, beffen Hauptstabt Mailanb war, nicht ausgeben wollte. Auch Florenz, die Hauptstabt von Toskana, würde ein Herzogtum. Hier hatte sich der Hanbelsherr und Bankier Cosimo Mebici (1442) allmählich alle Ämter der freien Stadt übertragen lassen, ohne inbes den Herzogstitel anzunehmen; fein Gelb und feine staatsmännische Bilbung waren eine Macht, gegen welche die republikanische Partei nicht auskommen konnte. Ganz von selbst vererbte sich hier die herzogliche Gewalt vom Vater auf den Sohn. Der Enkel Cosimos, Lorenzo der Prächtige (gestorben 1492), verwanbte seinen ungeheuren Reichtum auf die Pflege der Kunst und Wissenschaft. Aus ganz Italien kamen die Künstler herbei, um feinen Palast zu verschönern, großartige Sammlungen von Kunstwerken würden angelegt, die humanistischen Gelehrten sanben hier eine Heimat und verfeinerten die Genüsse der Vornehmen durch Poesie und Wissenschaft. Ju Venebig erhielten sich die republikanischen Einrichtungen wenigstens der Form nach, in der That aber bilbete sich hier eine Stanbesherr-fchaft (Oligarchie) aus, die an Großartigkeit, aber auch an Grausamkeit ganz einzig in der Geschichte basteht. Mit großem Geschick wußten die herrscheitben Abelsgeschlechter das Ansehen des Staates nach außen zu wahren, das Gebiet besselben zu erweitern und Handel und Jubustrie auf die benkbar höchste Stufe der Entwicklung zu treiben. Venebig vermittelte den Hanbelsverkehr zwischen Kleinasien und Europa, von hier aus würden die Erzeugnisse der Levante (Kleinasiens) durch Oberitalien nach den westlichen ßänbern und nach Deutfchlanb weiter be-förbert. Venetianische Glassachen und Spiegel hatten einen Weltruf und würden gleich dem Golbe als Kostbarkeiten ersten Ranges hoch geschätzt. Die Kreuzzüge hatte Venebig, wie schon erwähnt, dazu benutzt, um Eroberungen im Peloponnes und an der balmatisthen Küste zu machen. An der Spitze der Abelsregierung stanb ein Doge (Dobfche), der freilich wieber dem Gericht der Signoria, des engeren Ausschusses des Abels unterstellt war. Doch würde ihm die höchste äußere Ehre zu teil. Es war eine feierliche Hanblung, wenn der Neugewählte auf dem Staatsschiffe Bucentoro hinaus in das Abriatische Meer fuhr und sich durch Hinabwerfen eines Ringes mit ihm vermählte. Die Wahlen zu den höchsten

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit Whrend bei Beginn der christlichen Zeitrechnung rmisches Imperium und rmisch-griechische Bildung fast an allen Ksten des Mittellndischen Meeres herrschten, traten gleich in den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt, der Zeit des sinkenden Altertums, tiefgreifende nderungen ein. Die Gebirgsschranke, die Sd- und Mitteleuropa voneinander trennt, wurde durch den Verkehr berwunden und der rmisch-griechischen Kultur der Zu-tritt erffnet. Dadurch traten auch die Germanen in diese Kulturwelt ein. Zugleich aber erfuhr die antike Kultur eine Umwandlung durch das Christentum, das trotz aller Verfolgungen und trotz der rechtlosen Stellung, die seine Gemeinden im Staate einnahmen, sich allmhlich der das ganze Reichsgebiet ausbreitete und schlielich auch die Barbaren gewann. A. Rmer und Germanen in den beiden ersten Jahr-Hunderten nach Christi Geburt. Anfnge des Christentums. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Claudische Herrscherhaus (30 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemein- 30 v. bis wesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und ^ n.chr. Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein Heer stand, ausgenommen Afrika*), sowie den Titel Augustus", der Erhabene", der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribu-nizische Sacrosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priesterkollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse (das ra-Senat, rium) und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er hatte an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung noch immer einen wesentlichen Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten Vo. zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihenfolge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaifer untergeordnet, der auch die Zensur bernahm. *) gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 158

1911 - Breslau : Hirt
158 Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. 5 89. Zersplitte-- H 89. Italien. Nach dem Ausgange der Hohenstaufen (vgl. 65 stahens. und 74) bildeten sich in Italien zahlreiche kleinere und grere Staats-wesen. In Oberitalien kam der Westen der Lombardei in den Besitz der Herzge von Savoyen und Piemout, während im stlichen Teile die Herzge von Mailand herrschten; die ehemalige Mark Verona und Friaul brachte Venedig an sich. In Mittelitalien stellten die Ppste den während ihres babylonischen Exils" durch innere Wirren (Cola dt Rienzi) schwer zerrtteten Kirchenstaat wieder her. Die nrdliche Hlfte von Tos-kernet gehrte der Stadt Florenz, die sdliche Siena. Die ligurische Kste beherrschte Genua, und den Sden der Halbinsel bildeten die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete waren sehr verschieden. Whrend Mailand-in Savoyen eine alte Dynastie herrschte, brachte in Mailand die Kon-dottierensamilie der Visconti (vgl. 82) und nach ihrem Aussterben die Venedig.der Sforza die Herzogswrde an sich. Venedig war eine streng durch-gebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrte nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen war; aus ihnen wurde der Groe Rat gebildet. Die Regierungsgewalt lag in den Hnden des Kleinen Rates, während der auf Lebenszeit gewhlte Doge nur Pflichten der Reprsentation hatte. Diese Aristokratie hat das groe Reich Venedig im Adriatischen und Mittelmeer begrndet und das Festland erobert*); sie hat die Stadt zum Mittelpunkte des Welthandels gemacht und sich als Vorkmpferin der Christenheit gegen die Trken ein hohes Verdienst erworben. Mit dem Verluste Moreas begann der Niedergang ihrer Macht (1500). Genua. Genna hat lange mit Venedig gewetteifert; es berwand Pisa, er-oberte Korsika und Sardinien und geno nach der Wiederherstellung des griechischen Reiches in Konstantinopel und am Schwarzen Meer groe Handelsvorrechte, trat aber allmhlich hinter Venedig zurck. Der Fall von Konstantinopel brachte neue Verluste, und andauernde innere Kmpfe zwischen Aristokratie und Demokratie erschtterten seine uere Machtstellung. Florenz. Florenz endlich war noch zu Anfang des 12.Jahrhunderts ein unbedeutender Ort, gelangte dann aber, nach berwltigung der Nachbar-gemeinde Fiesole (Fsul), durch glckliche Kriege und Industrie rasch zu Macht und Wohlstand, so da bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts florentinische Wechselhuser die Geschfte aller Nationen Europas besorgten. Zugleich wurde die Stadt der geistige und knstlerische Mittelpunkt der Halb-iusel, die Heimat der Renaissance (vgl. 90), ihre Mundart (durch Dante) die Schriftsprache des gebildeten Italien. Den knstlerischen Bedrfnissen des Volkes gab der Rat (die Signoria) Ausdruck durch den Beschlu, den schnsten Dom der Christenheit zu beuten, ein Beschlu, der im Laufe *) Vgl. 59 und 66. Die Witwe des letzten selbstndigen Knigs von Cypern, die Venezianerin Katharina Cornaro, ntigten ihre Landsleute 1489, ihrer Vaterstadt die Insel abzutreten.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 152

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
152 2)ie gesamte stdtische Verwaltung lag in den Hnden der Patrizier. Aus ihrer Mitte wurden die Ratsmnner gewhlt, an deren Spitze der Ratsmeister oder Brgermeister stand, und die zusammen den Stadtrat bildeten. Die Handwerker und kleineren Kaufleute waren von der Stadtver-waltung ausgeschlossen; lange und schwere Kmpfe hat es ost gekostet, ehe auch ihnen dieses Recht zuerkannt wurde. Die ltesten Rechtsquellen der Städte waren die Privilegien der Grundherren, Auszeichnungen des Gewohnheitsrechtes infolge von Streitigkeiten (Handfesten) u. a. Von diefen in den sogenannten Stadt-bchern vereinigten Stadtrechten war das lteste das Straburger Recht aus dem 12. Jahrhundert. Ein Stadtrecht wurde oft ganz oder zum Teil von andern Stdten angenommen. Wichtige vorbildliche Stadt-rechte sind das Magdeburger, Lbeckische, Hamburger, Soester und Clner. Aus der gesamten Brgerschaft wurde das Brgerheer gebildet. Die Patrizier, gefhrt von den Ratsherren, bildeten die Reiterei, die Gewerbetreibenden, nach Znften geordnet, kmpften unter ihren Zunft-meistern zu Fu. Handel und Verkehr und der erfolgreiche Betrieb eines Gewerbes, der gesamte wirtschaftliche Aufschwung der Städte hatte die Grndung von Schulen zur Folge (Schreibschulen und Lateinschulen). Der Handel. Durch die Kreuzzge entstand ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenlande; in den Welthandel, der in den Hnden der reichen Städte Italiens, besonders Venedigs, lag, trat auch Deutschland ein. Die Haupthandelsstraen bildeten die greren Flsse, eine Alpenstrae fhrte von Italien nach Wien und von hier nach Regens-brg und Nrnberg, eine zweite der den Brenner nach Innsbruck und Augsburg, eine dritte der den St. Gotthard in das Rheintal. Der deutsche Handel brachte die Waren nach dem Norden. Ans der Nord- und Ostsee wehte die deutsche Flagge, in Skandinavien und Rußland hatten deutsche Kaufleute Handelsniederlassungen gegrndet, nach Gent und Brgge fhrten Handelswege zu Wasser und zu Lande. Der Handel war damals anderer Art als heute. Der Kaufmann mute selbst hinaus in die Fremde, mute Waffen führen und mancher Gefahr gewrtig fein, die ihm Schiffbruch, berfall von Seerubern und Wegelagerern, treulose Behandlung von Fürsten und Volksstmmen bringen konnte. Zu ihrem Schutze traten deshalb die Kaufleute zu-sammen und schlssen Bndnisse, deren wichtigstes die Hansa ist.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 181

1888 - Leipzig : Teubner
- 181 - Auch in den auereuropischen Angelegenheiten machte sich der . 242. Einflu der Westmchte geltend. Die Englnder schlugen in den Jahren 1857 und 1858 einen furchtbaren Militraufstand in Ostindien nieder. Seitdem ging die Verwaltung Indiens von der englisch-ostindischen Kompanie an die Regierung der (1874 Kaiserreich Indien). Gemeinsam fhrten die Englnder und Franzosen in den Jahren 18571860 einen Krieg gegen China. Die Chinesen hatten einen frheren Vertrag, der den Englndern mehrere Hfen des Landes ffnete, nicht gehalten. Die Verbndeten schlugen die Chinesen, zerstrten den kaiserlichen Sommerpalast in Peking und erzwangen die ffnung neuer Hfen (Freigebung des blauen Flusses); seitdem europische Gesandte in Peking. Auch Japan hatte 1858 seine Hfen dem europischen Ver-kehr geffnet. Die Franzosen setzten sich durch einen Feldzug gegen Ann am in Hinterindien fest.__ Selbst nach Amerika richteten sich die Blicke des Kaisers . 243. Napoleon zu einer Zeit, wo sich in der neuen Welt einer der folgenreichsten Kmpfe abspielte, der Brgerkrieg in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika 1861 1865. Zwischen den Sdstaaten der Union und den Nordstaaten war schon lange eine feindselige Haltung wegen der Sklaven-frage eingetreten. Die Sdstaaten, wo die groen Plantagen-besitzer das bergewicht hatten, hielten an der Sklaverei fest. Im Norden, wohin der Strom der europischen Auswanderung ging, hatten sich menschlichere Anschauungen verbreitet. Nach der Wahl Abraham Lincolns zum Prsidenten sagten sich die Sdstaaten von der Union los. Unter entsetzlichen Greueln und Verwstungen tobte der Kampf lange ohne Entscheidung. 1863 wurde die Sklaverei im Gebiete der Union durch Lincoln aufgehoben. Endlich war der Widerstand des Sdens gebrochen: aber Lincoln fiel als Opfer von Mrderhand im Theater zu Washington 1865. Die Wunden des furchtbaren Krieges wurden schnell geheilt; denke an die unterseeische Telegraphenverbindung zwischen Europa und Amerika und an die Verbindung des amerikanischen Ostens mit dem Westen durch die Atlantic-Pacific-Eisenbahn!

8. Alte Geschichte - S. 76

1886 - Berlin : Hofmann
76 Erster Teil. Das Altertum. schmelzen. Allenthalben an wichtigeren Punkten wurden römische Bürger und Soldaten angesiedelt. Große Straßen, zunächst zu militärischen Zwecken erbaut, dienten dem Handel und Verkehr. Die Verfassungen der unterworfenen Städte wurden nach der römischen umgebildet. Die unterworfenen Gemeinden wurden im allgemeinen mild behandelt, doch wurde ihnen mit Absicht, gemäß dem römischen Grundsatz „teile und herrsche", eine ganz verschiedenartige Stellung Zu Rom verliehen. Man hat unter diesen Gemeinden zu unterscheiden: 1. solche, die das römische Bürgerrecht entweder vollständig oder doch in beschränktem Umfange hatten, 2. solche, die dasselbe überhaupt nicht, dafür aber das geringwertigere lati-nifche oder irgend ein anderes besaßen. § 34. Nachdem nun die Römer bis an die Straße von Messina ihre Herrschaft ausgedehnt hatten, richteten sie naturgemäß ihren Blick nach Sizilien, welches feiner Lage und Beschaffenheit nach eng zu Italien "gehört und besonders auch wegen seiner Fruchtbarkeit begehrenswert erschien. Aus den Besitz dieser Insel aber erhoben schon seit geraumer Zeit die Karthager Anspruch, und die Sizilianer hatten unter ihren Führern (Dionys der Ältere, Ti-nioleon, Agathokles) mit denselben schwere Kämpfe zu bestehen gehabt. Nun tritt Rom mit den Karthagern in einen langen und blutigen Kampf um Sizilien und damit um die Herrschaft des Mittelmeeres. Repetition: R ö m e r. Ii. Periode. 509—31 v. Chr. A. 509—264. Errichtung der Republik. Zwei Konsuln. Senat. Volksversammlungen (Komitien). Provokationsrecht. Diktator. Gleich Anfangs äußere und innere Gefahren. Krieg des Porsena von Etrurien gegen Rom. — Empörung der schlecht gestellten Plebejer gegen die Patrizier; Auswanderung auf den heiligen Berg (Menenius Agrippa). Zum Schutze der Plebejer Einsetzung des Volkstribuuats 494. Coriolans Versuch, dasselbe abzuschaffen, mißlingt. 451. Decemvirn eingesetzt, um geschriebene Gesetze, die bisher nicht bestanden, zu geben. Zwölftafelgesetz. — Die Decemvirn wollen ihr unbeschränktes Amt nicht wieder abgeben. Da werden sie, anläßlich eines Übergriffs des Appius Claudius, gestürzt. — Plebejer erlangen von Stufe zu Stufe den Mitbesitz der Ämter, überhaupt rechtliche Gleichstellung mit den Patriziern (die Licinischen Gesetze 366). Die Ausbreitung der römischen Macht über Mittelitalien erfolgt rasch, nachdem sich die Römer von dem verheerenden Einfall der Gallier (388) in ihre Stadt erholt haben. Eroberung von Veji (Camillns). Die Samniter- und Latinerkriege (P. Decins Mus' Opfertod). Im zweiten Samniterkrieg furchtbare Niederlage der Römer in den caudinischen

9. Römische Geschichte - S. 126

1881 - Leipzig : Teubner
126 Pompejus und Crassus Konsuln (70). wählt. Pompejus gewann die Gunst des Volkes vornehmlich durch Wieberherstellung der tribunicischen Gewalt, der reiche Crassus durch allgemeine Speisungen und große Gelb-spenben. Als in biesem Jahre die Censoren die alle 5 Jahre wieberkehrenbe Musterung des Volkes (Lustrum) abhielten, erschien auch der Konsul Pompejus in seiner Amtstracht und mit feinen Liktoren, sein Ritterroß bemütig stolz an der Hand öorführenb. Als der ältere Censor die übliche Frage an ihn richtete, ob er alle durch das Gesetz vorgeschriebenen Felbzüge gemacht habe, antwortete er: „Ja alle, und alle unter meinem Oberbefehl." Da erbebte der Markt von dem Beifallssturm der Menge, die Censoren erhoben sich und begleiteten mit dem Volke den in feinem Glanze sich sonnenben Konsul nach Hanse. Xxix. 3>er Seeräuberkrieg. 67 v. Chr. Seit die Römer nach Karthagos Zerstörung ihre Flotte hatten verfallen lassen, wuchs das Unwesen der Seeräuberei in erschredenbem Maße, befonbers in den östlichen Teilen des Mittelmeeres, wo Kreta und die Sübküste Kleinasiens, vornehmlich Kilikien, von alters her Heimat nnb Zufluchtstätte der Piraten waren. Jetzt erhielten sie Zuwachs von allen Küsten des Mittelmeeres; Flüchtlinge und Abenteurer, entlassene Sölblinge, bebrückte und verarmte Leute, namentlich aus den von den Römern schwer mißhanbelten asiatischen Länbern, warfen sich auf die See, um Krieg zu führen mit der ganzen Welt. Sie trieben sich nicht mehr in einzelnen Ranbfchiffen umher; fonbern sie hatten sich zu einer Art von Staat ausgebilbet mit einer festen Organisation nnb beherrschten mit ihren mehr als 1000 Schiffen das ganze Mittelmeer. An der Spitze ihrer Flotten fuhren ihre kühnen Seekönige mit purpurnen Segeln, mit golbenen Segelstangen und silberbefchlagenen Rubern, und keine Stadt in der Nähe der See war vor ihren Überfällen sicher. Mehr als 400

10. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 30

1900 - München : Oldenbourg
30 Stoffauswahl und Gedanken gang (Puniern). Das perikleische Zeitalter; (kommt für 6massige realistische Mittelschulen wohl kaum in Betracht. An Gymnasien dagegen kann es eingehend behandelt werden, da hier bei fortgeschrittener Reife der Schüler die zahlreichen Anknüpfungspunkte und Belege aus der Lektüre der Klassiker zur Verfügung stehen, so dass man den Schülern die wunderbar harmonische Ausbildung der griechischen Kulturblüte verständlich machen kann. Die fortschreitende Lehrerfahrung bestärkt den \ erfasser immer mehr in der Überzeugung, dass dahin zielende Versuche an 6massigen realistischen Mittelschulen sehr wenig fruchtbringend sein werden). Der peloponne-sische Krieg zwischen der dorischen Land- und der jonischen Seemacht. Die Folge davon Griechenlands Schwäche und Unterwerfung unter Macedonien. (Philipp von Macedonien.) Alexander d. Gr. und die Verbreitung griechischer Kultur und Sprache über den Orient, letzteres wichtig für die spätere Bildung der griechischen Kirche. Die Diadochenkämpfe und ihr Ergebnis. c) Römer. Land und Leute. Soziale Verhältnisse (Sklaverei u. s w.) ähnlich den griechischen. Volkscharakter rauher und härter als der humanere griechische (Sklavenbehandlung, Zirkusspiele, verglichen mit den griechischen Spielen). Beherrschend für die geschichtliche Entwicklung ist der Gegensatz zwischen Patriziern (Geburtsadel) und Plebejern; Kampf der beiden Stände um Gleichberechtigung und seine meist guten Folgen (gegenseitiger Wetteifer der Stände). Konzentrische Ausbreitung des Reiches. Im Einzelnen: Gründung und Königsgeschichte sagenhaft, weil bei Galliereinfall Kapitol und Archiv verbrannt. Stände und Ständekampf. Ämter. Wunderbare Agrar- und Kolonialpolitik (Kolonien Abzugskanäle für überschüssige Bevölkerung und zuverlässige militärisch-politische Stützpunkte). Konzentrische Ausbreitung über Italien. Die punischen Kriege, Vernichtung der semitischen Handelskonkurrenten im westlichen Mittelmeer, die Barkiden. Die Eroberung der griechisch - morgenländischen Welt. Eindringen griechischer Bildung in Rom. Für besonders reife Schüler auf der Oberstufe bei Rückblicken und Vergleichungen: Von den punischen Kriegen an Vorwiegen der merkantilen Interessen; deshalb Entwicklung einer immer brennender werdenden Agrarfrage. Neuer Adel (Amtsadel) und Latifundienwirtschaft nebst kapitalistischer Grossindustrie. Allmäh- I
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